Stichtag Umzug: Wo fallen welche Steuern an?

Steuern sparen durch Umzug
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Ein Wohnsitzwechsel innerhalb der Schweiz, sei es der Wegzug aus einem Kanton oder der Zuzug in eine andere Stadt, kann das ganze Jahr über erhebliche steuerliche Konsequenzen haben. Da die Kantone und Gemeinden in der Schweiz die Steuern selbst festlegen dürfen, können die Steuern, insbesondere Einkommenssteuer und Vermögenssteuer, je nach Wohnort stark schwanken. Was du beim Thema „Umzug und Steuern“ beachten musst, und wie du mit ein bisschen Glück und guter Planung Steuern sparen kannst, erfährst du im folgenden Artikel.

  1. Das Schweizer Steuersystem
  2. Abmeldung und Anmeldung des Wohnsitzes
  3. Umzug: Stichtag für die Steuerberechnung

1. Das Schweizer Steuersystem

In der Schweiz unterscheidet sich die Steuerlast nicht nur innerhalb des Landes sondern manchmal auch innerhalb der Kantone. Denn die Kantone und Gemeinden heben neben der allgemeinen Bundessteuer auch eine Kantonssteuer und eine Gemeindesteuer ein.

Die Höhe der Steuern kann daher sehr stark variieren und beträgt im günstigsten Fall 22 Prozent (Kanton Zug) und im teuersten Fall 44 Prozent (Genf). Der Durchschnitt in der Schweiz liegt bei rund 33 Prozent. Weitere Informationen zu den einzelnen Kantonen und ihren Steuersätzen findest du hier.

Grundsätzlich gilt beim Umziehen, an welchem Wohnsitz man per Stichtag 31. Dezember gemeldet ist. Das bedeutet in der Praxis, dass die gesamten Steuern für das betreffende Jahr am neuen Wohnort zu entrichten sind, auch wenn der Umzug beispielsweise erst im Dezember erfolgt ist.

Wie bei jeder Regel gibt es aber auch hier Ausnahmen. Einige Kantone und Gemeinden in der Schweiz handhaben das Steuerrecht anders und teilen die Steuerpflicht zwischen altem und neuem Wohnsitz auf oder ziehen einen anderen Stichtag zur Steuerberechnung heran.

Wechsel des Kantons oder der Gemeinde

Beim Umzug von einem Kanton in einen anderen, zum Beispiel von Zürich nach Bern, gilt in der Regel das Zuzugsprinzip. Das heißt, man unterliegt den steuerrechtlichen Bestimmungen des neuen Kantons, auch wenn man die Mehrheit des Jahres im alten Kanton verbracht hat.

Auch beim Wechsel der Gemeinde gilt meist das Zuzugsprinzip, einzige Ausnahme dabei sind Niwalden und Obwalden, wo der Wegzugsprinzip gilt, sowie Freiburg und Neuenburg, wo die Steuerlast auf beide Wohnsitze verteilt wird.

Ein Merkblatt der Steuerverwaltung des neuen Kantons gibt oft einen Überblick über die relevanten Informationen.

2. Ab- und Anmeldung des Wohnsitzes

Bevor der Wechsel vollzogen wird, muss die Abmeldung im bisherigen Kanton erfolgen. Die steuerpflichtige Person muss sich im neuen Kanton bei der Wohngemeinde anmelden und den neuen steuerrechtlichen Wohnsitz deklarieren. Um seine Steuerrechnung zu optimieren, sollte das Umzugsdatum und somit die An-/Abmeldung beim Steueramt so gewählt werden, dass man während des Umzugsjahres im günstigeren Kanton steuerpflichtig wird.

Gemeindewechsel innerhalb des gleichen Kantons

Ein Wechsel der Wohngemeinde innerhalb des gleichen Kantons, beispielsweise Thurgau oder Obwalden, hat in der Regel weniger drastische steuerliche Auswirkungen. Dennoch müssen die Änderungen dem örtlichen Steueramt gemeldet werden, da sich die Steuerrechnung je nach Gemeinde variieren kann.

Unterjährige Steuerpflicht und ihre Auswirkungen

Wie bereits erwähnt, gilt beim Wohnortwechsel innerhalb der Schweiz normalerweise keine unterjährige Steuerpflicht, sondern es gilt der Wohnsitz im neuen Kanton am Ende des Kalenderjahres als steuerpflichtig.

Eine Ausnahme stellt jedoch der Wegzug oder Zuzug ins/vom Ausland dar. Hierbei wird das Einkommen bzw. die Liegenschaften nur für den Zeitraum der tatsächlichen Steuerpflicht versteuert.

Tipp: Was du bei der Ab- und Anmeldung deines Wohnsitzes noch beachten musst, erfährst du hier.

3. Umzug: Stichtag für die Steuerberechnung

Stichtag 31. Dezember

Wie bereits erwähnt, gilt in den meisten Kantonen der Schweiz als Stichtag der 31. Dezember. Ist also dein neuer Wohnsitz in einem der folgenden Kantone gelegen, musst du für das gesamte Jahr Steuern dort bezahlen:

  • Aargau
  • Basel
  • Bern
  • Genf
  • Jura
  • Luzern
  • Schaffhausen
  • Schwyz
  • St. Gallen
  • Tessin
  • Thurgau
  • Waadt

Beim Wegzug aus einem Kanton mit hoher Steuerlast (z.B. Genf) in einen mit niedriger (z.B. Zug) kann sich der Umzug steuerlich sehr vorteilhaft auswirken. Ist also ein Umzug gegen Ende des Jahres geplant, sollte man diesen auf keinen Fall ins nächste Jahr verschieben, sondern noch vor dem 31. Dezember in das Steuerparadies “flüchten”.

Umgekehrt natürlich, wenn man von einem Niedrigsteuer-Kanton in einen mit hoher Steuerbelastung zügelt, sollte man die Meldung des Wohnsitzes idealerweise erst per 1. Jänner vornehmen, um für das vergangene Jahr günstiger besteuert zu werden.

Stichtag 1. Jänner

Es gibt ein paar Kantone, die ebenfalls einen Stichtag zur Berechnung der Steuerschuld heranziehen, dieser ist jedoch der 1. Jänner statt der 31. Dezember. Das bedeutet, dass die Steuern für das ganze Jahr in jener Gemeinde zu zahlen sind, in der du per 1. Januar gewohnt hast.

Folgende Kantone sind davon betroffen:

  • Zürich
  • Glarus
  • Nidwalden
  • Obwalden

Wie beim Stichtag 31. Dezember kann man auch in diesen Kantonen seine Steuerbelastung optimieren, indem man das Zügeldatum geschickt plant. Wer z.B. vor hat, von Zürich nach Niwalden zu ziehen sollte dies am besten noch vor dem 1. Jänner tun, da die Steuern in Niwalden niedriger sind und die Steuerlast für das gesamte Jahr somit geringer.

Ausnahme: Freiburg und Neuenburg

Nur diese zwei Kantone kochen ihr eigenes Süppchen und berechnen die Steuern nach tatsächlicher Ansässigkeit. Sprich, die Steuern sind anteilsmässig für die Tage in beiden Kantonen zu zahlen, in denen man während des betreffenden Jahres gewohnt hat.

Fazit: Gut vorbereitet in den neuen Kanton

Umzug und Steuern ist ein wichtiges, aber in der Hektik oft vergessenes Thema. Ein Wohnsitzwechsel innerhalb der Schweiz, sei es in einen anderen Kanton oder innerhalb des gleichen, erfordert eine genaue Kenntnis der steuerlichen Regelungen.

Es ist wichtig, das Umzugsdatum sowie die steuerlichen Gegebenheiten des neuen Ortes frühzeitig zu klären. Ein frühzeitiger Kontakt mit der örtlichen Steuerverwaltung oder dem Steueramt kann dazu beitragen, unangenehme Überraschungen in Form von Nachzahlungen oder falschen Steuererklärungen zu vermeiden.

Insgesamt ist es ratsam, sich umfassend über die steuerlichen Konsequenzen des Wohnsitzwechsels zu informieren, um finanzielle Stabilität und Planungssicherheit zu gewährleisten.

Tipp: Was du beim Thema „Umzug und Steuern“ noch beachten musst und welche anderen finanziellen Aspekte beim Wohnortwechsel noch ausschlaggebend sind, erfährst du hier.

Image by Freepik

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