Meine Umzugsstory – Teil 1
Als Umzugsbloggerin, mit mehreren hundert geschriebenen Artikeln zum Thema “Umzug”, dachte ich, ich sei auf der sicheren Seite. Nach rund drei Jahren theoretischer Umzugserfahrung stand nun mein eigener Umzug an und ich war zuversichtlich, dass dieser glatt über die Bühne gehen würde – dank exzellenter und durchdachter Vorbereitung. Doch ich musste eines lernen: Theorie und Praxis sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe – auch beim Umziehen! Wie es mir vor, während und nach meinem Umzugstag ergangen ist und in welche Fallen ich dabei getappt bin, lest ihr in meiner Umzugsstory!
- Die Umzugscheckliste
- Ausmisten und Entrümpeln
- Umzugsfirma (rechtzeitig) buchen
- An- und Ummeldungen erledigen
- Kisten packen
1. Die Umzugscheckliste
Ein neues Zuhause war bereits gefunden, denn unser Hausbau befand sich in der heissen Endphase und das Umzugsdatum wurde konkreter. Zumindest blieb uns die lange, mühsame Wohnungssuche erspart und der erste, große Schritt war bereits erledigt. Check!
Mir war absolut bewusst, was ein Umzug bedeutet: Jede Menge Arbeit und Organisationsaufwand. Und natürlich wusste ich, dass man unbedingt rechtzeitig mit den Vorbereitungen starten sollte – am besten drei Monate im Voraus. Unzählige Male hatte ich diese Empfehlung in meinen Blog Artikeln betont.
In meinem Kopf begann die lange To-Do-Liste auf und ab zu laufen:
- Ausmisten (!!!)
- Zeitplan erstellen
- Staubfänger und alte Babysachen verkaufen
- Umzugskisten & Material bestellen (günstigstes Angebot erforschen!)
- Umzugsfirma buchen (Umzugskosten berechnen)
- Adressänderung: Wohnsitz abmelden, neuen Wohnort anmelden
- Umzugsmitteilung einrichten – Vertragspartner informieren
- Verträge kündigen
- Endreinigung organisieren
- Kinderbetreuung organisieren
- Termin zur Wohnungsübergabe organisieren
- Zählerstände notieren
- Daueraufträge und Abonnements ändern
- Umzugskisten packen und beschriften
- Reinigungsmittel und Müllsäcke kaufen
- Nach Entrümpeln: Sperrmüll
- Schönheitsreparaturen durchführen
- Neue Möbel bestellen
- Strassenverkehrsamt: Auto ummelden
- Namensschilder basteln
- Möbelstellplan finalisieren, Haus ausmessen
- Halteverbotszone beantragen
Idealerweise sollte man diese Liste zu Beginn der Umzugsplanung erstellen und am besten durch Unterpunkte strukturieren (z.B. vor, während und nach dem Umzug), um sie übersichtlicher zu gestalten. Obwohl ich es besser wusste, hielt ich die To-Do’s auf unzähligen Klebezetteln fest, welche meinen Schreibtisch in ein farbenfrohes Post-It-Meer verwandelten. Da diese leider nicht besonders gut an Schreibtisch und Laptop hafteten, verschwand immer wieder einmal die eine oder andere Notiz, was natürlich dazu führte, dass bestimmte Aufgaben nicht oder zu spät erledigt wurden.
Eine gute andere Alternative wäre die Verwendung einer Umzugs-App oder virtuellen Checkliste gewesen, wie jene von Relock. Wenn ihr es euch einfacher machen wollt als ich kann ich das nur wärmstens empfehlen!
Tipp: Eine umfangreiche Umzugscheckliste findet ihr übrigens hier.
2. Ausmisten und Entrümpeln
Ich hatte mir einige Must-Haves auf meine imaginäre To-Do-Liste gesetzt wie z.B. das Ausmisten. Es lungerten viele Dinge in unserer derzeitigen Wohnung herum, die teilweise jahrelang, teilweise noch nie benutzt wurden. Ein elektrischer Schokoladenbrunnen beispielsweise – den ich leider erst zwei Tage vor dem Umzug wiederentdeckt hatte und somit nicht mehr verkaufen/verschenken konnte. Ein drittes, altes Besteckset, das ich zirka 5 Jahre nicht mehr verwendet hatte, ein zweiter, alter Staubsauger mit kaputtem Schlauch und ein Paar schwere Filzvorhänge, von denen ich genau wusste, dass sie in unserem neuen Zuhause keinen Platz finden würden.
Ich könnte die Liste noch ewig weiterführen, aber Fakt ist: Ich habe keines dieser Dinge vorher ausgemistet, verkauft oder entsorgt. Warum? Weil im hektischen Alltag mit Kind, Job und Hausbau einfach keine Minute Zeit blieb, um sich um etwas anderes als diese drei Dinge zu kümmern.
Das führte im Endeffekt dazu, dass diverse Dinge mit uns umzogen, von denen ich ganz genau wusste, dass ich sie nie mehr brauchen oder verwenden würde. Dennoch mussten sie eingepackt werden und verbrauchten somit unnötigen Platz im Umzugswagen.
3. Umzugsfirma (rechtzeitig) buchen
Wir hatten “noch” ein Monat Zeit bis zum Umzugstermin und ich war nach wie vor optimistisch gestimmt, wir würden das alles rechtzeitig schaffen.
Umzugsfirma buchen..Umzugsfirma buchen… die Rufe in meinem Kopf wurden immer lauter. Nachdem ich bereits vor einigen Jahren mit professionellen Umzugshelfern übersiedelt bin, die nicht nur günstig waren, sondern auch noch sehr gute Arbeit geleistet hatte, fiel die Wahl leicht. Und obwohl meine Anfrage sehr kurzfristig kam, konnte mein Wunschtermin reserviert werden. Yay!
Zumindest das Umzugsunternehmen inklusive Umzugswagen waren somit erfolgreich organisiert. Ein paar Umzugskisten waren auch bereits besorgt und wir hatten sogar schon eifrig ein paar davon gepackt, um einfach mal begonnen zu haben.
Doch die Umzugscheckliste war immer noch unendlich lange und die Tage, um die diversen Aufgaben zu erledigen wurden immer weniger. Denn nicht nur in unserer alten Wohnung warteten noch viele Dinge darauf erledigt zu werden, sondern auch im neuen Haus. Da ich teilweise stundenlang mit diversen Handwerkern am Telefon hing, blieben die Umzugsvorbereitungen oft auf der Strecke.
4. An- und Ummeldungen erledigen
Stromvertrag und Internet kündigen? Nachsendeauftrag einrichten? Auto ummelden? Haushaltsversicherung kündigen? Neue Adresse anmelden. Fehlanzeige. Alles, was nicht super dringend war und noch irgendwie warten konnte, wurde verschoben. Und zwar so lange, bis die Erledigung vor dem Umzug zeittechnisch unmöglich wurde.
Die Anmeldung unseres neuen Wohnsitzes fand übrigens erst vier Wochen nach Einzug statt, die Ummeldung des Autos erst zwei Monate später. Die Haushaltsversicherung bezahlte ich mehrere Monate doppelt – für alten und neuen Wohnsitz. Und der Nachsendeauftrag musste ebenfalls mehrere Wochen nach Umzug warten.
5. Kisten packen
Abgesehen von einigen Kisten, die wir in einem Moment von überschwänglicher Vorfreude und Motivation bereits einige Wochen im Voraus gepackt hatten, war sämtlicher Hausrat unverpackt und stand an jener Stelle, an dem er seit Jahren zu finden war. “Aber soviel haben wir ja nicht” und “das schaffen wir schon” – ich war nach wie vor überzeugt, dass wir den Zeitplan halten können.
Drei Tage vor dem Umzugstermin erwischte mich leider ein fieser grippaler Infekt. Blöderweise konnte das Kisten Packen nun nicht mehr warten. Unsere Nachmieter scharrten schon in den Startlöchern und die Umzugsfirma war fix bestellt. Es gab kein Zurück, Wehleidigkeit oder Müdigkeit hatten nun keinen Platz mehr. Augen zu und durch war jetzt das Motto.
Der erste Tag des Kistenpackens war hart, aber erfolgreich. Wir schafften es tatsächlich, die Mehrheit unserer Besitztümer in Kisten zu verstauen. Da wir nicht viele Wertgegenstände besitzen, war das Einpacken einfach und ging schnell über die Bühne. Allerdings mussten wir relativ schnell feststellen, dass wir mit den gekauften Umzugskartons nicht auskommen würden. Somit mussten nun Last-Minute noch weitere Kisten im Baumarkt besorgt werden.
Zum Glück sind ein paar Tipps & Tricks durch die langjährige Recherche und Schreibarbeit zum Thema Umzug hängen geblieben. So wurden sämtliche Koffer und Reisetaschen zu Transportbehältern für Kleidung & Co. umfunktioniert. Handtücher, Bettlaken und Vorhänge dienten als Verpackungsmaterial bzw. Schutz für zerbrechliche Gegenstände wie Spiegel und Bilder. Für das Verpacken von Geschirr und Gläsern haben wir das alte Zeitungspapier meiner Eltern verwendet und konnten somit etwas Geld sparen und die Umwelt schonen.
Der Countdown
Dem zweiten Tag blickte ich daher etwas entspannter entgegen. Die noch nicht gepackten Küchenutensilien, sämtliche Inhalte der Badezimmerschränke und die zahlreichen technischen Geräte inklusive Zubehör konnte ich gut ausblenden. Ich war überzeugt davon, dass wir die wenigen, unverpackten Gegenstände auch noch am Umzugstag packen könnten. Notfalls müssten wir vielleicht nach dem Umzugstag noch einmal in die alte Wohnung fahren, um den Rest zu holen.
Am Vorabend des Umzugstages wurde ich dann doch etwas nervöser. Denn all die Dinge, die noch nicht gepackt waren, wurden gefühlt immer mehr und mehr und mehr… Langsam begann ich zu realisieren, wieviel Hausrat sich in den letzten Jahren angesammelt hatte und ausserdem, dass wir deutlich mehr an Umzugsgut besassen, als noch beim letzten Umzug. Ich fühlte mich ein bisschen wie beim Last-Minute-Packen vor Antritt einer Reise, nur dass ich nicht einen Koffer, sondern mein ganzes Leben einpacken musste.
Ich brauche wahrscheinlich nicht zu erwähnen, dass ich an jenem Abend vor dem Umzug viel zu spät und komplett erschöpft ins Bett fiel. Etwas, das man tunlichst vermeiden sollte, wenn man einen stressigen und extrem anstrengenden Umzugstag vermeiden möchte…
Wenn ihr wissen möchtet, wie mein Umzugstag verlief, dann bleibt dran, Teil 2 meiner Umzugstory folgt nächste Woche!
Image by storyset on Freepik