Das Gebiet von Zürich wurde 1893 respektive 1934 eingemeindet. Seither teilt sich die Stadt in zwölf Kreise auf, die sich wiederum in 34 Quartiere eingliedern lassen. Spricht man auf nationaler Ebene von einem „Kantönligeist“ kann man im übertragenen Sinne auf kommunaler Ebene vom „Quartierligeist“ sprechen. Damit ist hier allerdings nicht die negative Konnotation gemeint, die mit dem Begriff einhergeht: ein auf den einzelnen Kanton ausgerichtetes Denken und Handeln. Die Rede ist vom eigenständigen Quartierleben, welches von den Anwohnern gepflegt wird und das Leben in der Stadt Zürich kulturell prägt.
Der erste Kreis stellt den zentralsten im Stadtzentrum dar. Die Kreise 2 bis 8 ordnen sich im Uhrzeigersinn um diesen an. Die Stadtkreise 9 bis 12 bilden einen zweiten Ring im Norden der Stadt. Aber, genug Geographie: Durch was zeichnen sich die unterschiedlichen Kreis aus? Ein Zürcher Where is Where:
Kreis 1 – Altstadt & Stadtzentrum
Ursprung der Stadt Zürich ist die Altstadt, welche gemeinsam mit dem Stadtzentrum den Kreis 1 bildet. Dieser umfasst die historische Altstadt auf beiden Seiten der Limmat, sowie der ans Seebecken angrenzende Süden. Ebenfalls hier anzutreffen ist das Wahrzeichen Zürichs: Das Grossmünster mit seinen beiden Türmen. Einer dieser beiden Türmen ist nach Karl dem Grossen, Karlsturm, benannt und bietet Besuchern eine wunderschöne Aussicht auf die Altstadt, auf geschichtsträchtige Zunfthäuser und imposante Kirchen. Weiter lädt der Kreis 1 an die luxuriöse Bahnhofstrasse zum Bummeln ein. Auf dem Sechseläutenplatz vor dem Opernhaus kann anschliessend entspannt werden.
Kreis 2 – Enge, Wollishofen & Leimbach
Was macht das Leben im Kreis 2 aus? Die meisten Anwohner werden auf die unmittelbare Nähe zum See verweisen. Auch architektonisch hat der Kreis viel zu bieten: Der Bahnhof Enge wurde aus Tessiner Granit gebaut und immer wieder entdeckt man beim Flanieren durch die Wohnquartiere Gebäude im Historismus-Stil. Familien, Paare und Einzelpersonen, die die Ruhe und Nähe zum Grünen schätzen, lassen sich in diesem Kreis nieder.
Kreis 3 – Wiedikon
Direkt unter dem Uetliberg befindet sich Wiedikon, welches ein ehemaliges Arbeiterquartier ist und sich nach einem Bauboom in den 30er-Jahren zu einem beliebten Wohnquartier entwickelt hat. Gemütliche Cafés, Vintage-Geschäfte und alternative Boutiquen sind in diesem Kreis zu finden. Die unmittelbare Nähe zu Zürichs Hausberg lockt insbesondere aktive Menschen an.
Kreis 4 – Werd, Langstrasse & Hard
Herzstück dieses Kreises bildet die Langstrasse, welche von Zürichs Abendprogramm nicht mehr wegzudenken ist. Durch das aktive Nachtleben und die zentrale Lage ist der Kreis 4 insbesondere für junge Leute zum einem „place to be“ geworden.
Kreis 5 – Industriequartier
Einst Industriequartier hat sich der Kreis 5 zu einem Kreativquartier etabliert, der Kultur- als auch Lifestyle-Aficionados anzieht. Rund um den Prime Tower bei der Hardbrücke verteilen sich Nachtclubs, Bars, kulturelle Institutionen sowie Kunsthochschulen. Charakteristisch für diesen Kreis sind die kreativen Nutzungen der Gebäude: das Viadukt, eine unkonventionelle Einkaufsstrasse, oder Design Shops wie der Freitag Tower sind zwei bekannte Beispiele. Die vielfältige Gegend lockt allerlei Bewohner an: von jungen Eltern bis zu Paaren und Singles. Allerdings hat das Wohnen in diesem Kreis auch seinen Preis.
Kreis 6 – Ober- und Unterstrass
Auch bekannt als das Universitätsviertel: Dank der Ruhe und der Nähe zum Zentrum fühlen sich hier sowohl Studenten als auch Familien wohl. Universitätsgebäude, Villen im Jugendstil und grüne Rückzugsorte wie der grosse Irchelpark prägen das Leben im Kreis 6.
Kreis 7 – Fluntern, Hottingen, Hirslanden & Witikon
Viele Attribute sprechen für den Kreis 7: Hanglage, wunderschöne Aussicht über die Stadt Zürich und wenig Verkehr. Allerdings wohnt es sich hier für einen entsprechend hohen Preis. Zu den Nachbarn zählt man sodann den Zoo Zürich sowie das The Dolder Grand Luxushotel.
Kreis 8 – Seefeld, Mühlebach & Weinegg
Dieser Stadtteil erstreckt sich vom Opernhaus bis zum Bahnhof Tiefenbrunnen und hat sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit erfreut. Exklusive Boutiquen garantieren jeder Shopping-Tour ein Happy End. Und wenn es doch einmal etwas entspannter zugehen soll, lädt die Chinawiese direkt beim See zum Verweilen ein.
Kreis 9 – Altstetten & Albisrieden
Der Kreis 9 ist ein typisches Industriegebiet und zeichnet sich durch seine Nähe zur Limmat sowie zum Uetliberg und die guten Verkehrsverbindungen ins Zentrum aus. Entsprechend multikulturell gestaltet sich die das Leben mit kreativen Bar- und Restaurant-Konzepten sowie ruhigeren Ecken für Menschen, die einen Ausgleich zwischen Natur und Stadt suchen.
Kreis 10 – Wipkingen & Höngg
Wie auch der Kreis 7 punktet der Kreis 10 mit seiner Hanglage. Insbesonders wolkenlose Tage richten den Blick auf eine wunderschöne Aussicht, bei der man nicht nur die Stadt und den See, sondern auch die Berge in der Ferne sehen kann. Ist die Temperatur zudem warm, laden die beiden Flussbäder, Unterer und Oberer Letten, an der nahegelegenen Limmat zum Schwimmen und Sonne tanken ein.
Kreis 11 – Oerlikon, Seebach & Affoltern
Der Kreis 11 liegt in unmittelbarer Nähe zum Flughafen und ist durch den Bahnhof Oerlikon bestens mit dem Stadtzentrum erschlossen. Somit beziehen vor allem Geschäftsleute und Studenten gerne ihr Zuhause in dieser Gegend. Ebenfalls heimisch in diesem Kreis sind das Hallenstadion, in welchem Musik- als auch Sportevents ausgetragen werden, und die ehemalige Maschinenfabrik Oerlikon (MFO). Letztere ist eine Event-Location für allerlei Ausstellungen, Festivals und Open-Air-Kinos.
Kreis 12 – Schwamendingen
Günstige Wohnungen und umgeben von Natur: Schwamendingen hat trotz seiner Eingemeindung seinen Dorfcharakter beibehalten. Gleich neben dem Zürichberg gelegen und mit vielen Sportanlagen ausgestattet fühlen sich Naturverbundene und Sportler hier besonders wohl.